Gruß zur Krise inmitten der Pandemie

Liebe Mitglieder und Freunde des Wissenschaftsforums Ruhr e.V.,

„Krisen sind Trendverstärker, weil sie alte Strukturen aufbrechen und Prozesse beschleunigen“, sagt der Physiker und Science-Fiction-Autor Heinz Steinmüller in einem Interview mit der F.A.Z. (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8. April 2020).

In der Krise gewinnen Netzwerke an Bedeutung. Es zeigt sich, dass die Augen der Menschen derzeit mehr denn je auf die Wissenschaft gerichtet sind – nicht nur auf die Lebenswissenschaften, sondern auch auf Bereiche wie Mathematik, Statistik, Logistik, Informatik oder Ethik. Krisenzeiten erfordern mehr denn je Kreativität, Zusammenhalt und lösungsorientiertes Denken. Gut, dass wir mit dem Wissenschaftsforum Ruhr ein Netzwerk haben, in dem sowohl langjährige Kontakte ausgebaut als auch neue Kontakte geknüpft werden können. Die interdisziplinäre Vielfalt unserer Mitglieder kann dazu beitragen, neue Impulse für die Bewältigung der aktuellen Krise zu setzen. Vielleicht ergeben sich durch die Krise ganz neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit, und es entstehen gemeinsame Projekte, die dabei helfen können, Krisen wie die aktuelle besser zu bewältigen.

Angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) stehen wir gerade vor großen Herausforderungen – als Gesellschaft und als Teil der Wissenschaftscommunity im Ruhrgebiet. Die Mitglieder des Wissenschaftsforums Ruhr sind als öffentliche Einrichtungen den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts sowie den Verordnungen der CoronaSchVO des Landes NRW gefolgt und haben kontaktreduzierende Maßnahmen ergriffen. Arbeitsprozesse wurden umgestellt, geplante Veranstaltungen fallen aus, und der Publikumsverkehr wurde vorerst eingestellt.

Alte Strukturen aufbrechen – Home-Office statt der täglichen Präsenz in den Instituten, virtuelle Meetings und Telefonate statt Besprechungen und kurzen Gesprächen unter Kolleginnen und Kollegen, um nur einige zu nennen – das erleben wir zur Zeit in einem Ausmaß wie nie zuvor. Es bleibt zu hoffen, dass wir unsere Arbeitswelt nach der aktuellen Krise in neuen, besseren Strukturen erleben.

Prozesse beschleunigen – Verwaltungsakte werden online bearbeitet, Genehmigungen schneller erteilt, Entscheidungen rascher getroffen. Auch hier ist es wünschenswert, dass die positiven Veränderungen Bestand haben werden. In der Wissenschaftscommunity spüren wir oftmals schneller als anderswo, wie sehr Krisen als Trendverstärker wirken. Machen wir das Beste daraus!

Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch diese Zeit!