Essays

unserer Mitglieder

Warum das Ganze

Das Wissenschaftsforum Ruhr möchte mit der neuen Rubrik „Was wir alles nicht wissen“ den forschenden Mitgliedern in Zukunft Gelegenheit geben, in eher essayistischer Form darzulegen, woran sie arbeiten. Damit soll der Wissenschaftsfeindlichkeit entgegengewirkt werden, die sich auch aus einem falschen Wissenschaftsverständnis nährt. Gezeigt werden soll exemplarisch, dass Wissenschaft zwar Wissen schafft, dass dies allerdings zunächst Unwissen und Neugierde voraussetzt – und eine gewisse Resilienz in Sachen Irrwegen.

Ein zunächst ergebnisoffenes Abarbeiten an Problemen soll in den Beiträgen durchsichtig werden. Deutlich werden soll auch, dass Wissen vorläufig sein kann und sich seine Güte in den empirischen Wissenschaften durch die prinzipielle Falsifizierbarkeit auszeichnet. Ja, man ist sogar versucht zu sagen, dass jeder Wissenserwerb neue Fragen mit sich bringt und so den Bereich des Nichtwissens vergrößert.

Beginnen wollen wir mit einem etwas längeren Überblicksbeitrag über die Königin der Wissenschaften, die Mathematik. Sie ist zwar nicht explizit in einem der Mitgliedsinstitute verortet, aber als Methode findet sie sich in allen Naturwissenschaften, ohne selbst Naturwissenschaft zu sein, aber auch zunehmend als Instrument in den Lebens-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Damit ist sie so gut wie in jedem Mitgliedsinstitut des Wissenschaftsforums präsent.

Frappierend ist an ihr, dass sie bei allen grandiosen Erfolgen Probleme mit sich führt, die in ihrer Formulierung selbst für den Laien gut verständlich, aber teils seit Jahrhunderten beweisresistent sind. Nur um solche Probleme (mit einer Ausnahme) soll es hier gehen. Fragen scheiden aus, die bereits für das Verständnis ihrer Formulierung eine überdurchschnittliche mathematische Bildung voraussetzen. Daher gibt es eine Unwucht zugunsten der Zahlentheorie, aber die natürlichen und ganzen Zahlen sind uns nun einmal so vertraut.